Elektromobilität

Überzeugt durch die Vorzüge der elektrischen Mobilität haben wir am 9.6. unsere Renault ZOE in Betrieb genommen. Heute sind die ersten 3 Monate damit vorüber, Zeit sich ein paar Zahlen dazu anzusehen.

Wir sollen für meine ZOE ein Fahrtenbuch führen, damit wir im Zweifelsfall beweisen können, dass sie für mind. 50% betriebliche Fahrten hergenommen wird. Die FAQ der WKO zu diesem Thema erklären es so:

Werden mehr als 50% der jährlichen Kilometerleistung für betriebliche Zwecke zurückgelegt, ist der mit Belegen nachgewiesene tatsächliche Aufwand (z.B. für Treibstoff, Reparaturen, Versicherungen, Ersatzteile, AfA usw.) als Betriebsausgabe absetzbar. Der Anteil für Privatfahrten ist abzuziehen.

Natürlich wollen wir alle diesbezüglichen Aufwendungen als Betriebsausgabe absetzen können. Und damit die Finanz den privaten Anteil  der Fahrten „aufgrund von Erfahrungswerten“ schätzt, führen wir ein Fahrtenbuch.

Schauen wir da mal rein:

  • Seit 9.6.2016 wurden 6883 km gesamt gefahren
  • 4372 km betrieblich
  • 2511 km privat

Die betrieblichen Fahrten kamen hauptsächlich durch Fahrten von Hainburg (unserem neuen Firmensitz seit Juni) zu Meetings in Wien. Wir sind also aktuell wohl auf der sicheren Seite, da das 64% betriebliche Nutzung belegt.

Gratis Treibstoff

Ein ähnlicher Renault Clio hätte für die gleiche Strecke etwa 310 Liter Superbenzin verarbeitet (ca. 325 Euro bei einem Preis von aktuell 1,05 Euro pro Liter). Für den verbrauchten Strom andererseits haben wir annähernd Null Euro gezahlt, weil wir 1 Jahr gratis bei SMATRICS laden können.

Ganz nebenbei haben wir der Umwelt auch noch 8,7 Kilogramm CO2 erspart, die der Clio ausgestossen hätte. Aber uns interessiert primär die Marie und da sparen rund 100 Euro im Monat an Treibstoff.

Schätzen wir mal, was der Strom uns sonst kosten würde. Mit dem SMATRICS Active Net Tarif haben wir eine Grundgebühr von 49 Euro, damit kann man dann um 7 Cent pro Minute aufladen. ZOE verbraucht etwa 15 kWh pro 100 km, also rund 344 kWh im Monat. Aufladen geht mit 22 kWh, als für 22 kW brauchen wir 1 Stunde. Das sind also 15,6 Stunden bzw. 935 Minuten, also 65 Euro.

Würden wir also ausschließlich bei SMATRICS laden, wären die „Treibstoff-Kosten“ im Monat also 49 + 65 = 114 Euro. Dies ist schon die obere Grenze bei den Energie-Kosten. Weil das Laden zu Hause an der Steckdose natürlich wesentlich weniger kostet.

Sonst geringfügig teurer

Für den Vergleichs-Clio wären im Monat rund 20 Euro an motorbezogener Versicherungssteuer fällig, die wir uns bei ZOE sparen. Andererseits haben wir dort aber eine Miete für den Akku zu bezahlen, 86 Euro (für bis zu 15.000 km Jahresleistung).

Also ein Nachteil von 66 Euro pro Monat für ZOE.

Die Vollkasko-Versicherung (Stufe 3) beläuft sich bei ZOE auf 77 Euro, bei Clio wäre sie im günstigen Fall bei rund 90 Euro im Monat. Diesen besonders günstigen Tarif für ZOE bekamen wir dank Markus Streicher, bei der Wiener Städtischen, die einen Rabatt für Elektro-Autos bietet.

Der Vorteil für ZOE liegt hier also bei etwa 13 Euro monatlich.

Fazit

Bei dieser kurzfristigen Betrachtung halten sich die monatlichen Unkosten für unser elektrisches Firmenauto in etwa die Waage mit einem vergleichbaren Renault Clio. Solange wir für Strom nichts zahlen (bis April 2017) sparen wir sogar etwa 47 Euro pro Monat gegenüber dem Benziner.

Ab dem Zeitpunkt, wo uns die Fortbewegungsenergie (vulgo „Treibstoff“) etwas kostet werden die Kosten wieder egalisiert. Es gibt de facto keinen Unterschied bei den kurzfristigen monatlichen Kosten zwischen Benzin und Elektro.

Die obige Betrachtung hat sich bewußt nur auf den Rahmen einen einzelnen Monats gerichtet. Alle Beträge enthalten hier die USt. Da Elektroautos von der USt. befreit sind, wächst die Ersparnis wieder auf 20%. Und dann haben wir auch noch überhaupt nicht über Wartungskosten oder Förderungen gesprochen.

Der langen Rede kurzer Sinn ist: ein günstiges Elektroauto, wie Renault ZOE, ist heute schon bei den monatlichen Kosten günstiger als ein vergleichbarer Benziner.

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Eine Antwort zu Elektromobilität

  1. Hallo Oliver,
    super Bericht! Man sieht das die Elektromobilität auch auf kurzen Zeitraum gerechnet nicht mehr (viel) teurer als Verbrennerfahrzeuge sind.
    Interessant wird es wenn du diesen Vergleich nach 2 und nach 5 Jahren wiederholst. Da kommen dann auch noch andere Kostenstellen in die Rechnung rein und das Ergebnis wird sehr eindeutig werden 😉

    Grüße, Thomas

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